Der letzte Blogeintrag liegt nun doch schon einiges zurück… Aber hier erlebt man so viel, dass man kaum Zeit für einen Bericht hat:) Trotzdem will ich nun meine erste Woche hier in Florida beschreiben.
Als wir am Samstag in Winter Springs angekommen sind, sind wir, wie schon erwähnt, zu dem Krankenhaus gefahren, indem ich einen Test für die Schule machen musste. Dort hat mich aber nicht meine Gastfamilie empfangen, sondern Don und Bonnie. Die Zwei sind für mich während dem Jahr wie eine Tante und ein Onkel, und wurden auch von der Organisation AFS für mich gefunden. Wie alle (die ich bisher kennengelernt habe) Amerikaner waren sie total nett und wir verstehen uns richtig gut. Anschließend sind wir zu meiner Familie gefahren. Auf der Fahrt war ich dann doch etwas aufgeregt und hatte vielleicht auch etwas Angst, was sich aber als umsonst herausstellte. Mich empfing eine so herzliche Familie, dass man sich einfach wohlfühlen muss. Die Eltern heißen Nancy und Ray und sie haben 3 Kinder. Zurzeit sind nur 2 davon daheim, da ihr ältester Sohn Peter bei der Navy ist. Die zwei anderen sind Heather, die leider morgen wieder nach D.C. zum studieren geht, und Elisabeth, die gleichalt wie ich ist. Es ist wirklich erstaunlich wie „daheim“ man sich nach 6 Tagen bei so einer Familie fühlen kann. Mit der Sprache haben wir bisher überhaupt keine Probleme, da Heather Deutsch studiert und mir so notfalls bei Wörtern helfen kann:) Auch sonst sind sie einfach total offen, haben sich riesig über die mitgebrachte Spätzlespresse, das Englische Buch „German Cooking“ , die Gummibärchen und deutsche Schokolade gefreut und wir verstehen uns echt klasse! Ihr Haus ist sehr groß, schön hell und hart im Garten einen Pool, wie fast alle Häuser hier. Bilder folgen irgendwann noch!
Allerdings sind Nancy und Ray mit Heather gestern Abend nach Washington D.C. gefahren, da bald Heathers nächstes Semester beginnt und sie über den Sommer wieder daheim mit ihren Möbeln gewohnt hat. Elisabeth ist auf einer Freizeit der Kirche und so darf ich seit heute bis Sonntag bei den Rambergs (Bonnie und Don) leben. Sie haben 2 Söhne von denen einer aber zurzeit auf dem College ist. Der Andere heißt Neil und ist 16 Jahre alt.
Sonntags sind wir morgens dort in die Kirche gegangen. Wobei das Wort Kirche hier eben Gottesdienst und Lobpreis bedeutet. Das Gebäude ist nämlich topmodern mit der neusten Technik ausgestattet und es finden fast 4 000 Leute darin Platz. Ich war ziemlich beeindruckt von dem Gottesdienst den man übrigens auch live über die Homepage anschauen kann: http://www.northlandchurch.net/ In dem Gebäude dort hat es außerdem noch ein Café und einen Buchladen. Es gibt auch einige Möglichkeiten für Kinder, ich vermute so in der Art Kinderkirche. Wenn ihr also einmal sonntagnachmittags Zeit habt, dann schaut doch einfach kurz über die Livecam bei dem Gottesdienst zu. Dort werden auch einige Lieder gesungen, die wir eben normalerweise auf Deutsch singen. Sonntagmittag sind wir in einige riesengroße Einkaufsläden gegangen, in denen man einfach alles finden kann. Gemeinsam wurden die letzten Dinge für die Schule besorgt und das ein oder andere Kleidungsstück gekauft.
Dann ging es bei mir montags auch schon wieder mit der Schule los. Wie schon gesagt heißt die Schule Winter Springs High School und liegt nur ein paar Minuten mit dem Auto entfernt.
http://www.winterspringshs.scps.k12.fl.us/index.php Die Schule beginnt hier um 7.20 Uhr und endet um 14.20 Uhr. Da man über die Mittagszeit also in der Schule ist hat man entweder 1. oder 2. Lunch/Mittagessen. Insgesamt hat man jeden Tag außer mittwochs 7 Schulstunden. Der erste Lunch (den ich hab) ist nach der 4.Stunden und der 2. nach der 5. Die Schule ist nämlich doch einiges größer und wenn sich die ganzen 2 500 Schüler in der Cafeteria oder im Innenhof aufhalten würden wäre es doch ziemlich eng. Man hat hier außerdem fast jeden Tag den gleichen Stundenplan außer Mittwoch und donnerstags. Diese sind nämlich „Blog Tage“ und man hat an jedem Tag 3 oder 4 Fächer und von denen jeweils eine Doppelstunden. Ansonsten hat man Montag, Mittwoch und donnerstags den gleichen Stundenplan. Die Lehrer haben hier ihre Zimmer und die Schüler dürfen die ganze Zeit über das riesige Schulgelände rennen! Die Klassenzimmer sind mit der neusten Technik ausgestattet und die meisten Lehrer verwenden für ihre Aufschriebe entweder Power Point Präsentationen oder sie schreiben auf ein elektronische Gerät, dass das Geschriebene an der Wand abbildet. Außerdem sind in jeder Klasse unterschiedlich Schüler und so lernt man am ersten Tag auf einen Schlag ziemlich viele Leute kennen. Zu Beginn war die neue Schule total verwirrend aufgebaut. Aber innerhalb einer Woche kennt man sich doch ganz gut aus und mittlerweile muss ich nur noch ganz selten nach dem Gebäude fragen :) Es gibt aber noch einige andere große Unterschiede zu Deutschland: die Pünktlichkeit. Am LUG kann es gut sein, dass man mal ein paar Minütchen zu spät kommt weil man noch mit einem anderen Lehrer etwas besprechen musste oder auf der Toilette war. Das geht hier überhaupt nicht. Sobald die Klingel das Ende der Stunde verkündet rennen alle aus dem Klassenzimmer zu ihrem andern Raum. Bevor der Unterricht beginnt läutet es eine Minute davor noch einmal. Man hat also zwischendrin kaum Zeit, da die meisten Lehrer recht pingelig mit dem Zuspätkommen sind. Im Falle, dass man während dem Unterricht aufs Klo muss, hat der Lehrer eine Unterschrift in den Schülerkalender abzugeben. Hier bekommt jeder Schüler einen Kalender seiner Schule, indem es extra eine Seite dafür gibt. Damit kann man dann zur Toilette und falls man einem Lehrer begegnet, darf man seine „Bestätigung“ zeigen. Und dann gibt es da noch die „außer schulischen“ Aktivitäten. In Deutschland praktiziert man seinen Sport und seine Musik ja meistens außerhalb der Schule. Hier nicht! Die Sporthalle sieht aus wie in High-School-Musical. Auf den Wänden und auf dem Boden ist riesen groß das Logo der Schule und man hat unzählige Plätze für die Basketballspiele. Neben der Halle hat es außerdem noch ein Baseballspielfeld, Tennisplätze, Softballplätze, 2 Footballfelder und Parkplätze (für die Seniors, also der älteste Jahrgang hat es sogar extra Parkplätze). Es ist also echt riesig! Für mich ist es eine ganz neue Erfahrung aber ich bin bisher jeden Tag wieder über etwas neues erstaunt!!