Kathi in Amerika: Februar 2011

Bevor die Greenbay Packers letztes Wochenende den Super Bowl gewannen, habe ich noch einige Tage im Süden Floridas verbracht. Gemeinsam mit zwei andern Austauschschülerinnen, die auch ein Stipendium bekommen haben, und einer Mitarbeiterin von AFS bin ich am Freitagmorgen nach Miami und dann Richtung Westen zu dem Reservat des Stammes Miccosukee gefahren. Dort haben wir uns in einem Museum umgeschaut und sind auch durch ein nachgebautes kleines Dorf gelaufen. Es war wirklich interessant zu sehen, wie die Einheimischen dort gelebt haben, bevor Florida besiedelt wurde. Der Stamm ist bekannt dafür, Kämpfe mit Alligatoren zu haben… Deshalb hatte es davon auch jede Menge J Als wir gerade dabei waren das Gelände zu verlassen hat uns einer der Miccosukees gefragt, ob wir einen Alligator halten wollen. Natürlich wollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und daraufhin sind wir zusammen zu einem kleinen Gehege mit lauter Baby Alligatoren gegangen. Nachdem einer der Alligatoren gefangen wurde durfte ich ihn halten. Ich war wirklich sehr aufgeregt, weil es auch keinen ‚Mundschutz‘ für den Alligator gab. Aber wenn man ihn richtig hält passiert nichts. Danach haben wir eine Air-Boot Tour über die Sümpfe dort gemacht. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, doch der Wind war enorm! Nach einer Weile haben wir eine kleine ‚Insel‘ mit Holzhütten gesehen. Der Führer hat dann erklärt, dass hier wirklich Menschen gelebt haben, es jetzt aber nur noch für Touristen ist. An einer Stelle gab es sehr viele Büsche, Bäume und anderes Gewächs, kurz darauf stieg der Führer von dem Holzweg hinunter und begann irgendwelche Geräusche zu machen. Kurz darauf tauchte dann ein Alligator aus dem Gebüsch auf!! Der Führer war nämlich halb Miccosukee und hat sich beigebracht die Geräusche von Baby Alligatoren zu machen, was die Eltern anlockt. Später kam dann auch noch ‚Mama-Gator‘ J Da die Alligatoren aber öfters ‚gerufen‘ werden, wussten sie was sie erwartet. Trotzdem kamen sie und es war cool so nah bei ihnen zu sein, ohne großen Zaun oder eine Glasscheibe. Nachdem wir mit unserer Miccosukee Tour fertig waren sind wir freitagabends noch zum South Beach in Miami gefahren und an der Promenade entlang gelaufen. Am nächsten Morgen hatten wir dann wieder etwas Freizeit und wir sind ein bisschen durch Miami gelaufen. Es war aber sehr lustig festzustellen, dass die Mehrheit der Menschen dort Spanisch spricht. So waren zum Beispiel im McDonalds die Schilder in Spanisch und klein darunter stand in Englisch was man bestellt J Nachmittags gingen wir dann in das Kunstmuseum von Miami und haben uns die Ausstellung dort angeschaut. Am Abend waren wir noch bei einer Freundin die ihren 16.Geburtstag gefeiert hat. Dort waren auch noch andere Austauschschüler und es war cool sich wieder einmal mit andern auszutauschen. Sonntags haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht, nach einem fantastischen Wochenende.

Ansonsten läuft in der Schule gerade auch alles gut und nach mittlerweile sechs Monaten hier kennt man die ganzen Leute auch nun viel besser. Im Januar hat hier auch die Tennis Saison angefangen. Obwohl ich eigentlich vor vier Jahren mit Tennis aufgehört habe wollte ich hier wieder damit beginnen. Glücklicherweise habe ich es trotzdem ins Team geschafft und wir trainieren nun jeden Tag nach der Schule. Es ist nicht immer einfach, weil ich ja quasi wieder neu anfange. Aber trotzdem macht es jede Menge Spaß, die andern Spieler sind total nett und man merkt nach einer Weile auch, dass man mehr Bälle trifft J

Das war’s so weit von mir, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben, dass ich nun schon sechs Monate hier bin. Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug und ich bin immer wieder überrascht, wie schnell das Jahr vorbei geht!